Lesen macht Spaß‘-Projekt in Klassenstufe 5 & 6 gestartet
15/12/2024Tag der offenen Tür an der RS plus in Idar-Oberstein
21/12/2024Multikulturelle Perspektiven
Am 28. November 2024 hatten die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 und 9 der Realschule plus Idar-Oberstein einen besonderen Gast im Englischunterricht. Zu Besuch war Mr. Jean Alfred, US-Staatsbürger, aber seit mehreren Jahrzehnten wohnhaft in Rheinland-Pfalz.
In mehreren Gesprächsrunden entwickelte sich eine angeregte Unterhaltung zwischen Gast und Schülern, die u.a. reges Interesse an Mr. Alfreds Jugend in der Millionenmetropole New York hatten. Doch den weitaus größten Teil aller Gespräche nahm der Austausch über kulturelle Unterschiede ein, und dies nicht nur zwischen den USA und Deutschland. Punktuell konnten auch Vergleiche zu Herkunftsländern der heterogenen Schülerschaft gezogen werden.
Alfred, selbst Kind von Einwanderern aus der Karibik, beleuchtete insbesondere die unterschiedliche Wahrnehmung von nationaler Identität. Seinem Empfinden nach betonen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland sehr stark ihre Verbundenheit mit dem Herkunftsland („Ich bin Türke/Syrerin/Albaner/etc.“), auch wenn sie schon sehr lange in Deutschland leben oder sogar nie im Herkunftsland ihrer (Groß)Eltern gelebt haben. Diesen Eindruck konnten viele Schülerinnen und Schüler bestätigen. Im Gegensatz dazu identifizieren sich Menschen in den USA stärker mit dieser Nation und fassen es eher merkwürdig auf, wenn sich die Nachbarn, der Mitschüler oder die Arbeitskollegin als ägyptisch, chinesisch oder italienisch bezeichnen. Eine Ausnahme davon bilden solche Zugewanderte, die ganz bewusst in einer Art „kulturellen Enklave“ leben und den Kontakt zur übrigen Bevölkerung auf ein Minimum reduzieren.
So war denn auch die wichtigste Botschaft, die Mr. Alfred den Klassen 8 und 9 mit auf den Weg gab: Wenn man die Chance erhält, längere Zeit in einem fremden Land zu leben, solle man sich nicht nur unter seinesgleichen bewegen und von den Einheimischen abschotten. Stattdessen führe eine unvoreingenommene, offene Grundhaltung zu einem tieferen Verständnis der fremden Kultur. So hat Alfred selbst agiert und nach dem einen oder anderen kleinen Kulturschock zu Beginn Deutschland und die Deutschen mittlerweile ins Herz geschlossen.
Wir danken Mr. Alfred herzlich für die Zeit, die er sich für den Austausch mit Jugendlichen genommen hat und hoffen, dass er seinen Besuch in zukünftigen Schuljahren wiederholt.